Richtige Anwendung von Feuerlöschern

Der richtige Umgang mit Feuerlöschern kann Leben retten. Viele scheuen davor zurück den Feuerlöscher
zu benutzen bzw. vergeuden wertvolle Zeit durch den falschen Einsatz des Feuerlöschers.
Dabei muss man nur einige wichtige Punkte bei der Handhabung eines Feuerlöschers beachten.

Machen Sie sich mit dem Feuerlöscher vertraut, achten Sie auf die geeigneten Brandklassen und entfernen
Sie die Sicherheitsplompe um den Feuerlöscher einzusetzen. Danach gehen Sie wie folgt vor:

 Greifen Sie das Feuer in Windrichtung an!
 Löschen Sie Flächenbrände von vorne nach hinten!
 Tropf- und Fließbrände von oben nach unten löschen!

Setzen Sie mehrere Löscher gleichzeitig ein und nicht
nacheinander!
 Vorsicht! - Achten Sie auf Wiederentzündung!
 

Nach der Benutzung des Feuerlöscher, diesen auf keinen Fall  
wieder an seinen angestammten Platz verbringen sondern
sofort wieder füllen lassen.

 

Hier haben sie die Möglichkeit, die "Richtige Anwendung von Feuerlöschern" herunterzuladen ...

 

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Brandklassen:

Die in einem Feuerlöscher verwendeten Löschmittel sind aufgrund ihrer Löschwirkung nur für bestimmte Arten
von Bränden geeignet, alle Stoffe die brennen können sind in Brandklassen eingeordnet.
Die Brandklassen, für die ein Feuerlöscher geeignet ist, sind auf jedem Feuerlöscher angegeben und mit
Piktogrammen abgebildet und durch die Buchstaben A, B, C, D und F abgekürzt.
Diese Kennzeichnung ist wichtig, da es bei Einsatz eines falschen Löschmittels zu Problemen kommen kann.
Als Löschmittel werden nicht brennbare Gase, Löschpulver, Wasser oder wässrige Lösungen sowie Schaum
verwendet.
 

Unter die Brandklasse A fallen alle festen, brennbaren Stoffe. Diese Brennen vor  allem mit Glutbildung, daher muss ein Löschmittel eingesetzt werden, welches die Glut ablöscht und nicht nur die Flammen. Das Hauptlöschmittel für diese Klasse ist Wasser. Es können aber auch Schaum- und Pulverlöscher (aber nur mit Glutbrandpulver, Standard ABC Löscher) verwendet werden.

Beispiele für Brandklasse A:
Holz, Kohle, Papier, Stroh, Faserstoffe, Textilien, duroplastische Kunststoffe ...

   

Unter die Brandklasse B fallen alle flüssig oder flüssig werdenden, brennbaren Stoffe. Flüssige Stoffe sind z.B.: Benzin, Diesel, usw. flüssig werdende Stoffe sind z.B.: Kunststoffe wie PVC welche bei Hitzeeinwirkung schmelzen und dadurch flüssig werden. Diese Stoffe brennen ohne Glut nur mit Flammen (es brennt nicht die Flüssigkeit selbst, sondern eine Gasschicht an der Oberfläche der Flüssigkeit). Brände der Brandklasse B dürfen keinesfalls mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser würde verdampfen und brennende Flüssigkeitsteilchen mitreißen und es käme zu einer schlagartigen Verpuffung des brennenden Stoffes. Für die Brandklasse B kommen nur erstickende Löschmittel wie z.B.: Schaum und CO2 sowie chemische Löschmittel wie Pulver zum Einsatz.

Beispiele für Brandklasse B:
Benzin, Benzol, Aceton, Lösungsmittel, Heizöl, Äther, Alkohol, Harze, Lacke, Wachse Teer, Bitumen, thermoplastische Kunststoffe, PVC,...

   

Unter die Brandklasse C fallen alle brennbaren Gase. Diese verbrennen nur unter Flammen ohne Glut. Löschmittel wie Wasser und Schaum und CO2 sind daher unbrauchbar, Gasbrände lassen sich mit ihnen nicht löschen! Hauptlöschmittel für die Brände von Gasen ist Löschpulver (Sowohl das universelle ABC Glutbrandpulver wie auch das BC Flammbrandpulver). Im Normalfall sollte ein Gasbrand (wenn keine Gefahr für die Umgebung besteht) nicht abgelöscht werden, weil solange das Gas austritt und auch verbrennt gilt der Gasbrand als kontrolliert. Löscht man jetzt das Feuer ohne Leckstelle abzudichten (oder die Leitung abzudrehen) strömt das Gas weiter aus, verbrennt aber nicht und es herrscht akute Explosionsgefahr! Daher einen Gasbrand nach Möglichkeit (wenn keine größere Gefahr besteht) brennen lassen! Außerdem sollte das Gas nicht einfach abgedreht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Gas in der Gasleitung weiter brennt.

Beispiele für Brandklasse C:
Acetylen, Methan, Propan, Erdgas, Wasserstoff,...

   

Unter die Brandklasse D fallen brennbare Metalle wie: Natrium, Magnesium und Aluminium. Brände dieser Brandklasse sind zum Glück relativ selten. Wenn es aber zu einem Metallbrand kommt, ist dieser umso schwerer zu löschen! Metalle verbrennen unter sehr hohen Temperaturen (bei weit über 1000°C). Würde man versuchen so einen Brand mit z.B.: Wasser zu löschen, spaltet sich das aufgebrachte Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Also Knallgas, welches in weiterer Folge explodieren kann! Einzig verwendbare Löschmittel für Metallbrände, sind ein spezielles Metallbrandpulver oder ganz trockener Sand.

Beispiele für Brandklasse D:
Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium,...

   

Unter die Brandklasse F fallen Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) zum Beispiel in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und –geräten.

Keinesfalls Wasser zum Löschen verwenden!!!
Das Wasser verdampft mit dem heißen Öl sofort, Ölteilchen werden mitgerissen, die sich sofort entzünden und zu einer Fettexplosion (Stichflamme) führen. Die Folgen: die komplette Küche samt Mobiliar steht in Flammen - mit etwas Pech fängt auch ihre Kleidung Feuer und sie tragen schwere Verbrennungen am Oberkörper und Gesicht davon.

Richtiges Verhalten bei Fettbrand!!!
Die einfachste und sicherste Möglichkeit einen Fettbrand zu löschen ist, das Feuer zu ersticken. Hierzu deckt man das z.B. in einer Pfanne brennende Fett mit einem passenden Topfdeckel oder einer Löschdecke ab. Im Notfall kann man mit der Löschdecke auch brennende Personen ablöschen. Es gibt auch Speziallöscher mit Fettbrandlöschmittel, die hier zum Einsatz kommen können.

Achtung: Auch nach dem Löschen des Fettbrandes könnten in der Decke oder der Dunstabzugshaube noch Glutnester vorhanden sein, die eine schleichende Gefahr darstellen!

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